Kräutergarten
Küchenkräuter in Topf und Kübel pflanzen Ist eine Beetbepflanzung nicht möglich oder gewünscht, lassen sich Kräuter alternativ auch in Kübel pflanzen. Für Balkone, Dachterrassen und Fensterbänke sind Pflanzgefäße oft die einzige Lösung. Ein Topf ist jedoch immer ein Extremstandort. Im Sommer heizt er sich schneller auf, bei Kälte kühlt er schneller aus. Außerdem kann ein kleines Gefäß nur wenig Nährstoffe und Wasser speichern. Allen Balkongärtnern zum Trost: Schnecken lassen sich leichter von Gefäßen fern halten als von einem Beet! Im Bild: Eng bepflanztes Gefäß mit panaschiertem Salbei, Zitronenmelisse, Thymian und Schnittlauch
Solche Kräuterspiralen sind nicht nur eine optische Angelegenheit, viele mediterrane Kräuter schätzen die Abwärme der Steine. In diesem Beispiel mischen sich Küchenkräuter mit niedrigen, polsterförmigen Steingarten-Stauden, die ähnliche Standortansprüche haben. Volle Sonne und ein durchlässiges, kiesiges Substrat kommen gut an bei Thymian, Bohnenkraut, Salbei und Lavendel, aber auch bei Feder-Nelke, Blaukissen und Perlkörbchen. Im Bild: Die Terrassenplatten aus Kalkstein in diesem oberbayrischen Garten in der Nähe von Gauting wurden gerundet zugeschnitten, um die Form der Spirale in den Garten einzupassen.
Geht es hauptsächlich um die Vielfalt auf dem eigenen Teller, kommen auch sogenannte Unkräuter wie beispielsweise Sternmiere und Löwenzahn für den Kräutergarten in Frage. Wildkräuter haben in den letzten Jahren eine deutlich gesteigerte Nachfrage erfahren und werden mittlerweile auf Märkten und in Geschäften angeboten. Statt Wildkräuter zu kaufen, kann man sie auch im eigenen Garten ansiedeln, also beispielsweise dem Bärlauch Allium ursinum ein sommerschattiges Plätzchen im eigenen Garten anbieten. Für schattige Gartenteile (und eine Frühsommer-Bowle) eignet sich auch Waldmeister (Galium odoratum; im Bild)
Koriander (im Bild), Petersilie, Kerbel, Borretsch und Basilikum sind einjährig. Das heißt, sie müssen jedes Jahr neu ausgesät oder gepflanzt werden. Die zarten Halme sind zudem eine leichte Beute für Schnecken. Deshalb kann es praktikabler sein, diese Pflanzen in Kübel zu setzen oder zu Gemüse zu pflanzen, das ähnlich pflegeintensiv ist.
Schnittlauch ist eine Zwiebelpflanze, die man im Herbst lose als Zwiebeln in ein Gartenbeet setzen kann. Alternativ kauft man das Küchenkraut als Topfpflanze und pflanzt es aus – oder man belässt die Pflanze im Topf. Auch der Thymian im Bildhintergrund fühlt sich im Beet und im Topf gleichermaßen wohl.
Stauden wie Zitronenmelisse (im Bild), Minze, Oregano, Schnittlauch, Pimpinelle Sanguisorba und Liebstöckl Levisticum officinale bereichern unsere Gärten und die Küchen gleichermaßen. Alle bevorzugen sonnige Standorte, Oregano, Schnittlauch und Pimpinelle eher trockenen Boden, Zitronenmelisse, Minze und Maggi-Kraut wachsen besser an einem frischen Standort. Alle diese Kräuter sind mehrjährige Stauden, robust und winterhart und man kann jahrelang Freude an ihnen haben. Doch Achtung: Zitronenmelisse und Minze haben großen Ausbreitungsdrang! Im Bild: ein gemischtes Beet, gestaltet von der Berliner Firma Nelka. Hier wachsen neben zahlreichen Kräutern wie Zitronenmelisse, rotlaubigem Salbei und Wermut auch Calendula und Tulpen.
Aber muss man sich entscheiden? Muss man nicht. Kräuter-Kübel und eine Beetbepflanzung lassen sich wunderbar kombinieren, wie in diesem Cottage Garden von Margie Grace in Santa Barbara zu sehen.
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